Sauerkraut, die erste
Was macht frau am Wochenende bei schlechtem Wetter? Rumgammeln? Nein – Sauerkraut. So war es letztens bei mir. Das Wetter ließ zu wünschen übrig, der beste Ehemann aller Zeiten mußte arbeiten. Aber ein Lichtblick in meiner Küche: Weißkohl. Ein schönes schweres Köpfchen, das mich geradezu einlud, mal wieder „meditativ zu schnibbeln“. Ja wirklich: meditatives Gemüseschnibbeln. Könnte ich doch direkt mal als Entschleunigungskurs anbieten mit späterem leckeren Aufessen. Aber der Reihe nach!
Zuerst muß mein Kohlkopf irgendwie gespalten werden; glückicherweise bin ich Besitzerin eines Hackebeilchens. Hier ist es noch weniger meditativ; eher aggressiv (vor allem, wenn der Kohl nicht so will wie ich). Aber geschafft! Es liegen Einzelteile vor mir auf der Arbeitsplatte.
Jetzt kommt der meditative Teil: mit einem scharfen langen Messer den Kohl in feine Streifen schneiden, zwischendurch aus dem Fenster gucken.
Wenn der ganze Kopf in Streifen liegt beginnt das Hand- und Armtraining. Mit etwas Salz wird der Kohl in Omas alte Porzellanschüssel geschichtet und gut durchgeknetet, gewalkt wäre das bessere Wort. So lange, bis sich „Weißkohlwasser“ bildet. Der Kohl ist jetzt schon weicher und die Hände tun weh.
Weiter gehts. Jetzt habe ich es bald geschafft. Meine feinen Weißkohlstreifen stopfe und quetsche ich in ein Bügelglas. Nicht ganz voll machen, es muß noch Platz zum „Blubbern“ = Gären bleiben. Auf jeden Fall MUSS Flüssigkeit über den gestampften Streifen stehen, damit der Kohl nicht schimmelt. Dann noch fix ein Gewicht drauf, zumachen und ab an einen relativ warmen Ort (ca. 20° – 22°) und abwarten. 4 – 6 Wochen und dabei immer mal wieder aufs Blubbern schauen. Die Bläschenbildung ist gewollt; die „machen“ dann Sauerkraut. „Die“ sind milchsäureaktive Bakterien. Der Kohl lebt!
Und warum das alles?
Das ist eine längere Gesundheitsgeschichte. Folgt …..
Ich hoffe, ich habe euch Lust auf Meditationsschnibbeln gemacht 😉